Sonntag, 11. November 2007

Novemberkind

Plötzlich stand der kleine Junge da. Im Herbstlaub. Im Park. In seinen Händen hielt er die größten Blätter wie seine wichtigsten Schätze. Er lächelte. Er freute sich. Mit den Füßen wirbelte er Laubhaufen empor. Und staunte dann wie sich Blatt für Blatt dem Boden näherte, bis er wieder von vorne begann. Ein alter dreckiger Handschuh flog ihm dabei um die Ohren. Ich saß auf einer Bank und beobachtete ihn. Wie schön war es doch zu sehen, dass es Menschen gab, die sich über die kleinen Dinge freuen konnten. Es dämmerte. Seine Mutter nahm ihn bei der Hand. „Komm mein Schatz. Papa hat gekocht. Es ist schon spät. Wir müssen jetzt Heim gehen.“ In einer Hand die Mutter in der anderen die Blätter. Zwei Schätze. „Aber nicht schon wieder Suppe, oder?“, fragte der Junge.

Dann waren sie um die nächste Ecke verschwunden und ich saß wieder allein im Park, in dem es langsam dunkel wurde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Egoperspektive schafft eine ganz andere Atmosphäre. Schön!