Leuchtend rot lag er da. Der Handschuh. Ein Damenhandschuh, getragen von einer wohlhabenden Frau. Doch sie hatte ihn verloren, auf dem Weg nach Hause. Eilig hatte sie es gehabt und rennen hatte sie müssen. Nun lag er da. Einsam und verlassen. Ein trauriges Bild. Es fing an zu regnen. Tropfen für Tropfen saugte er in sich auf. Schließlich war er gänzlich durchweicht. Kinder, die von der Schule kamen, überrannten ihn. Mehr und mehr wurde er in den aufgeweichten Boden gestampft. Ein Hund schnüffelte an ihm. Dann biss er zu und trug ihn fort, bis der Besitzer des Tieres den Handschuh bemerkte und er aus dem Maul des Hundes gerissen wurde. Igitt, ekelte sich der Besitzer. So etwas hässliches und dreckiges. Es dämmerte. Er war von herab gefallen Blättern bedeckt. Plötzlich wurde er von einem kleinen Jungen in die Luft geschleudert. Er wirbelte Laubhaufen für Laubhaufen empor und unter einem war der Handschuh gewesen.
Es wurde Nacht. Es wurde kalt. Der erste Frost. Doch niemand sah ihn. Niemand fand ihn. Niemand hob ihn auf.
Schade, war er doch einst so schön gewesen.
2 Kommentare:
Wieder einmal eine sehr gute & bewegende Geschichte.
Die Beschreibungen sind der Hammer.
Ich freue mich schon auf euer Buch! :-)
also ich weiß ja nich ob du das geplant hast, aber wenn is es verdammt genial...ich mein du baust das gewohnt stimmig auf und hast dem leser am ende soweit das er mitleid mit nem handschuh hat und dann kommt dieses "schade"
und einem wird bewusst das es ein handschuh war und kein kleines kind o.ä.
also wenn du genau diesen "BÄM-wie doof bist du eigentlich"-effekt(zumindest hatte ich den^^) haben willst dann is es genial gemacht...ansosnten is es natürlcih ne schöne geschichte, ich würde das "schade" aber rausnehmen...das klingt, finde ich, zu banal für die eigentlich sehr senisble beschreibung des handschuhs und seiner geschichte
Kommentar veröffentlichen